"Sehr Dünnflüssig" ist einfach ne extrem schwammige Bezeichnung.
Wann ist es dünnflüssig? Wie dünnflüssig ist dünnflüssig? In welchem Zustand ist Dünnflüssigkeit gefährlich?
Ich fahre nen alten BMW, als der auf den Markt kam gab es noch Sommer- und Winteröl, die besten Mehrbereichsöle waren ungefähr 10W30. Der Wechselintervall ist 10.000 km.
Dieser Motor ölt. Und zwar nicht zu knapp. Das ist vollkommen normal, die Dichtungen sind aus Papier oder Kork, das war nunmal Stand der Technik und die Dinger altern.
Viele Leute sagen nun "fahr blooooß kein 5W, das ist viel zu dünn!"
Den fahre ich jetzt mit gutem 5W40, mit BMW-Freigabe. Die Freigaben umfassen nahezu immer auch vorherige Freigaben, außer in seltenen Spezialfällen. Longlife-Öle zum Beispiel.
Warum? Weil die Aussage oben totaler Blödsinn ist.
Richtig ist: 5W40 ist bei 10°C Außentemperatur flüssiger als 10W30. Gut so, damit wird der Motor schnell durchölt, und das ist bei dem Trumm ziemlich wichtig, da die Nockenwelle konstruktionsbedingt anfällig für Einlaufen ist.
Was aber gern vergessener Fakt ist: 10W30 ist bei 100°C flüssiger als 5W40.
Was soll ich nun nehmen, wenn ich auf "das Internet" hören würde? Flüssig hier, flüssig da, ein Motor der außen ölt hat ne undichte Dichtung. Damit kann man leben oder es wechseln, Öländerungen sind Blödsinn.
Fordbezogen:
Mein ST-Motor hat zuletzt (mit knapp 400.000 km) immer noch nen Ölverbrauch von 1 Liter auf 20.000 km. Das hatte er schon immer, ein bisschen mehr bei viel Vollgas. Davon ging immer ein bisschen was durch den Turbo (LLK-Rohre leicht ölfeucht), ein bisschen was an der Ölwanne links und ein ganz ganz kleines bisschen an der Ventildeckeldichtung raus. Völlig normal. Wer kein Öl haben will soll n Elektroauto fahren.
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